März/April 2024
Klimaindex verharrt auch im Frühjahr auf niedrigem Niveau
Deutsche mehrheitlich für Vergabe öffentlicher Aufträge nach Klimaschutzaspekten
Berlin. Obwohl die Deutschen ihre persönliche Lage im Frühjahr deutlich positiver einschätzen als noch zu Jahresbeginn und auch optimistischer in die Zukunft blicken, verharrt der KEMB-Klima-Gesamtindex (KKG) im März 2024 mit -4,4 Prozent deutlich im negativen Bereich. Im Vergleich zum Start der Erhebung im April des vergangenen Jahres, rangiert der KKG damit deutlich im Minus.
Im Einzelnen: Wie auch im Vormonat wird die aktuelle klimapolitische Lage Deutschlands klar negativ beurteilt. Es zeigt sich eine leichte Verschlechterung der Einstufung (-25,9 statt -23,3). Die einzelnen Items bewegen sich in einem Bewertungskorridor von -28,8 (Anteil Erneuerbarer Energien an der gesamten Stromerzeugung Deutschlands) bis -31,1 (aktuelle Anstrengungen der deutschen Wirtschaft, klima- und umweltverträglich zu agieren); lediglich die Sicherheit der Energieversorgung in Deutschland kommt auf bessere Ergebnisse (-18,3).
Die klimapolitischen Zukunftsaussichten Deutschlands werden auf einem ähnlichen Niveau wie bereits im Februar 2024 bewertet (-18,3 zu -17,5). Die erwartete Entwicklung des Anteils Erneuerbarer Energien an der gesamten Stromerzeugung Deutschlands schneidet dabei weniger schlecht ab als die übrigen Items (-12,2 zu -20,7 bis -22,3). Insgesamt ergibt sich ein Index von -20,6 für die gesamte klimapolitische Lage Deutschlands.
Im Vergleich zur Vorwelle verbessert sich die aktuelle persönliche Lage von +3,1 auf +7,0. Positive Ergebnisse erzielen die Bereiche „Energiesparen“ (+49,5) und „Verzicht auf Flugreisen aus Klimaschutzgründen“ (+9,2; Rest: -2,7 bis -28). Dieser positive Trend setzt sich auch bei den persönlichen Zukunftsaussichten fort (+12,7 statt +9,0). Lediglich die Erwartungshaltung hinsichtlich des eigenen Fleischkonsums wird negativ beurteilt (-22,4; Rest +51,6 bis +1,2). Daraus ergibt sich für die persönliche Lage ein Wert von +11,7. Damit liegt der Gesamtindex in diesem Monat bei -4,4.
Die variable Erhebung im März wurde zur Vergabe von öffentlichen Aufträgen gestellt, die die Bundesregierung unter Federführung des Finanzministeriums neu ordnen will. Gefragt wurde, ob bei der Vergabe von öffentlichen Aufträgen die Erfüllung von Umweltkriterien zur Senkung der Treibhausgasemissionen Meinung nach verpflichtend sein sollten, auch wenn dies zu höheren Preisen führt?
Mit deutlichem Abstand bejahen diese Frage die Grünen-Wähler am häufigsten (83 %); aber auch SPD-Wähler sind absolut-mehrheitlich (56 %) und Unions- (42 %) sowie Linke-Wähler (41 %) relativmehrheitlich dafür. Die übrigen Wählergruppen sprechen sich mehrheitlich dagegen aus, wobei die Anteile zwischen 46 (FDP-Wähler) und 56 Prozent (AfD-Wähler) liegen.