Klimaindex

Januar/Februar 2024

Klimaindex rangiert zum Jahresauftakt weiter im negativen Bereich

Deutsche befürworten mehrheitlich Abgabe auf klimaschädliche Produkte aus dem Ausland

Berlin. Die Zustimmung der Deutschen zur Klimapolitik der Bundesregierung hat sich auch zum Jahresauftakt nicht wesentlich verbessert. Der KEMB-Forum-Klimaindex, der für die Monate Januar und Februar 2024 wegen der geringen zeitlichen Abstände der letzten repräsentativen Befragung dieses Mal gemeinsam erhoben wurde, hat sich gegenüber dem Dezember 2023 (-9,1) zwar verbessert, rangiert mit -5,8 aber nach wie vor weiter deutlich im Minus. Zu dem Anstieg bzw. der leichten Verbesserung hat vor allem die positivere Einschätzung der Befragten zur Versorgungssicherheit in Deutschland beigetragen, die weniger kritisch als die anderen abgefragten Optionen beurteilt wurde. Dies ist vor allem darauf zurückzuführen, dass im letzten Winter die Lage auf dem Heizungsmarkt wegen des Ukrainekrieges wesentlich angespannter war.

Eine ähnlich positive Entwicklung wie bei der Versorgungssicherheit zeigt sich auch bei der Bewertung der klimapolitischen Zukunftsaussichten Deutschlands: Diese verbessert sich um 7,9 Punkte von -25,4 auf -17,5, wobei sich Einzelergebnisse von -13,4 (Anteil Erneuerbarer Energien an der gesamten Stromerzeugung Deutschlands) bis -21,7 (aktuelle Anstrengungen der Bundesregierung beim Ausbau Erneuerbarer Energien) zeigen. Insgesamt ergibt sich ein Index von -19,1 für die gesamte klimapolitische Lage Deutschlands.

Im Kontrast dazu sinkt die Bewertung der aktuellen persönlichen Lage von 6,1 auf 3,1. Lediglich die Aspekte „Energiesparen“ (+51,3) und „Verzicht auf Flugreisen aus Klimaschutzgründen“ (+5,3) werden positiv bewertet (Rest: -5,6 bis -35,6). Die persönlichen Zukunftsaussichten werden ebenfalls leicht schlechter beurteilt als im Dezember 2023 (+9,0 statt +10,4). Die Werte bewegen sich hier zwischen -25,3 (Verzicht auf Fleisch aus Klimaschutzgründen) und +53,5 (Energiesparen). Für die Gesamtbetrachtung der persönlichen Lage resultiert dies in einem Ergebnis von +7,6.

Die variable Frage wurde diesmal auf dem Hintergrund der Aussage des russischen Präsidenten Wladimir Putin erhoben, dass sein Land nicht auf fossile Energieträger verzichten, was im Gegensatz zur Abschlusserklärung der Staatengemeinschaft auf der UN-Klimakonferenz in Dubai steht. Gefragt wurde: „Sollte auf Produkte, die aus Ländern stammen, die wie China oder Indien weiter verstärkt fossile Brennstoffe nutzen, Ihrer Meinung nach eine Klimaabgabe erhoben werden?“

Fast die Hälfte (48 %) der Gesamtbefragten spricht sich dafür aus, eine Klimaabgabe auf Produkte, die aus Ländern stammen, die wie China oder Indien weiter verstärkt fossile Brennstoffe nutzen, zu erheben. 29 Prozent möchten dies nicht. 20 Prozent wissen es nicht und zwei Prozent machen keine Angabe.

Mit dem Alter steigen auch die Zustimmungswerte von 42 Prozent bei den 18- bis 39-Jährigen auf 58 Prozent bei den ab 70-Jährigen. Der umgekehrte Verlauf zeigt sich bei der Ablehnung (von 35 auf 23 %). Gleichwohl überwiegt bei allen Altersgruppen die befürwortende Option.

Zwar bejahen Befragte aus beiden Regionen Deutschlands die Frage mehrheitlich, die Differenz der positiven und negativen Antwortmerkmale fällt im Westen mit 22 Prozentpunkten (50 zu 28 %) jedoch deutlich höher aus als mit fünf Prozentpunkten im Osten (40 zu 35 %).

Die meisten Wählergruppen sprechen sich mehrheitlich für die Einführung einer solchen Klimaabgabe aus (49 – 71 %). Lediglich BSW- (45 %) und AfD-Wähler (52 %) tun dies mehrheitlich nicht.

Grafik KEMB-Forum Januar/Februar

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