Mai 2023
Klimaindex dreht deutlich ins Minus
Umfrage: Unions- und AfD-Wähler lehnen mehrheitlich Heizungsgesetz ab. Erdgas und
Erdöl bleiben als Brennstoff beliebt
Berlin. Die Deutschen stellen der Ampel-Koalition bei der Umsetzung der Energiewende weiter ein schlechtes Zeugnis aus. Der Klima-Index, der die Zustimmung der Bevölkerung zur Klimaschutzpolitik misst, ist im Vergleich zum Vormonat mit - 2,1 im Vergleich deutlich abgerutscht. Im Mai war der Gesamtindex mit + 0,4 dagegen noch nahezu ausgeglichen. Die klimapolitischen Bereiche (Ausbau Erneuerbarer Energien, Versorgungssicherheit etc.) werden dabei in diesem Monat wieder erneut durchweg negativ bewertet (-34,5 bis 13,9) und erreichen somit im Gesamtindex einen Wert von -25,7. Dieser negative Trend setzt sich auch in der Vorschau auf die Lage Deutschlands fort (-17,5 bis -8,3). Daraus errechnet sich für diese abgefragten Sektoren ein Gesamtindex von -13,0. „Der Bundesregierung ist es in den vergangenen Wochen mit ihren Entscheidungen nicht gelungen, die Zustimmungswerte zu ihrer Klima- und Energiewendepolitik zu verbessern. Das Erscheinungsbild bleibt schlecht“, resümiert der 1. Vorsitzende des KEMB-Forums, Prof. Dr. Martin Neumann. Umstritten bleibt in der Bevölkerung das sogenannte Heizungsgesetz, wonach ab dem Jahr 2045 sämtliche Heizungen nicht mehr mit fossilen Brennstoffen betrieben werden dürfen. Eine relative Mehrheit von 44 Prozent der Befragten findet es eher schlecht. Ein Drittel (33 Prozent) bewertet dies hingegen als (eher gut). Zwölf Prozent ist es egal, zehn Prozent wissen nicht, wie sie sich
positionieren sollen, und ein Prozent wollte keine Angaben machen. Klare Unterschiede gibt es dazu bei den Anhängern zwischen den derzeitigen Regierungs- und Oppositionsparteien: Während dies SPD (41%), FDP (48%) und Grünen-Wähler (65%) jeweils das Heizungsgesetz gut finden, sehen es Wähler der Union (50%) und der AfD mehrheitlich kritisch. Die Wähler der Linkspartei sind in ihrer Bewertung gespalten (je 38 %). „Dass eine relative Mehrheit von 44% auch den langfristigen Verzicht auf Heizungen, die mit fossilen Brennstoffen betrieben werden, eher ablehnen zeigt, dass die aktuelle Diskussion über das Heizungsgesetz nicht nur kurzfristig große Verunsicherung hervorgerufen hat, sondern auch die grundsätzliche Akzeptanz der Energiewende tangiert, sagt der ehemalige hessische Grünen-Chef und KEMB-Forum-Wissenschaftsbeirat Prof. Dr. Hubert Kleinert.
